BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Warendorf

Aktuelles

Stellungnahme auf das angewiesene Planfeststellungsverfahren zur B64n in Warendorf von Rolf Röhling

23.05.25 –

Es war nichts Anderes vom Bundesverkehrsministerium zu erwarten. Werden dort doch die seit Jahrzehnten unveränderten Argumente für vermeintlich absolut notwendigen Straßenbau beharrlich kultiviert und gepflegt. Dabei haben die Verantwortlichen für die Asphaltierung unserer Umwelt stets ihre Ohren offen für die Straßenbauwünsche der üblichen Verdächtigen, den Speditionen und den Tiefbauunternehmen.

Die als „Magistrale“ bezeichnete Straße ist mitnichten die den Bürgern vorgegaukelte Umgehungsstraße (Beispiele: Sassenberg und Everswinkel). Sie wird als wichtige Verbindung im europaweiten Streckennetz bezeichnet und wird den Verkehr auf dem Boden Warendorfs voraussichtlich verdoppeln. Allen Spekulationen um abgespeckte Versionen ist der Boden entzogen.

Die seit dem Beginn Anfang der 90er Jahre eingetretenen Veränderungen und sich gewandelten Rahmenbedingungen, seien es sogar rückläufige Verkehrszahlen, haben in keiner Weise Einfluss auf die Planungen ausgeübt. Es wird konsequent durchgezogen, was irgendwann beschlossen wurde.

Unberücksichtigt geblieben in all den Jahren und nicht erwähnt in der Stellungnahme des Bundes sind die hierdurch hervorgerufenen Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, der ortsansässigen Unternehmer, der Umwelt, der Natur sowie der Lebensqualität der Menschen der Region.

Letztere haben sich im Laufe der Zeit zunehmend entschiedener gegen den Bau der mehrstreifigen Kraftfahrstraße B64n gestellt. Nicht nur, dass von Münster bis Herzebrock-Clarholz alle Stadt- und Gemeinderäte die Pläne zum Umbau der B51 bzw. zum Neubau der B64n ablehnen. Letztes Jahr konnte sich die stets von den Baubefürwortern für deren Seite reklamierte sogenannte schweigende Mehrheit im Rahmen einer offiziellen Bürgerbefragung in Herzebrock-Clarholz zu Wort melden. Bei hoher Wahlbeteiligung machten 70 % der Abstimmenden das Kreuz bei „Nein“ – sie wollen diese Straße nicht. Das alles bezeichnet der Bund abfällig als kontroverse Diskussion!

Für Warendorf und die anderen betroffenen Kommunen und deren Bürger kann die Konsequenz nur lauten, den Widerstand gegen diese überörtlichen Interessen dienende Mega-Trasse noch deutlicher zu formulieren. Möglichkeiten bietet sich in Kürze im Umwelt- und Mobilitätsausschuss und im Rat der Stadt Warendorf. Es drohen unserer Stadt Schäden und Lasten, die die Vorteile aus Windschutzscheibensicht massiv übersteigen. Die Zukunft unserer Region ist keine versiegelte, sondern eine lebenswerte Parklandschaft.

Die B64n ist nicht die Lösung - sie ist das Problem. Dass sie und ihre Vorgängerplanungen seit den 60er Jahren auch aufgrund des örtlichen Widerstandes nicht realisiert wurden, zeigt, dass sie allesamt nichts taugten und taugen. Wer diese gigantische Straße immer noch befürwortet, hat immer noch nichts verstanden und schadet unserer Stadt.

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