BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Warendorf

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Rathausecho vom 16.03.2019

Es hat schon etwas von „High Noon“ mit der Emsinsel. Hier ein Bauunternehmer, der Millionen bezahlt hat und bauen will, die Hand am Startknopf, aber nun schon jahrelang nicht kann. Dort ein Stadtrat, der bremst und doch für die Stadt entscheiden muss, was und ob gebaut werden darf oder nicht. Sie könnte entscheiden, die Stadt, wenn sie denn wüsste, was sie will. Klar, die Emsinsel braucht eine Zukunft. Aber welche? Haben Sie schon eine Meinung? Gut. Aber was machen Sie damit? Ihrem Mann sagen, Ihrer Frau, Freunden, Kindern, Enkeln? Ein Anfang, besonders die Enkel sind wichtig. Aber das genügt alles nicht.

16.03.19 –

Es hat schon etwas von „High Noon“ mit der Emsinsel. Hier ein Bauunternehmer, der Millionen bezahlt hat und bauen will, die Hand am Startknopf, aber nun schon jahrelang nicht kann. Dort ein Stadtrat, der bremst und doch für die Stadt entscheiden muss, was und ob gebaut werden darf oder nicht. Sie könnte entscheiden, die Stadt, wenn sie denn wüsste, was sie will. Klar, die Emsinsel braucht eine Zukunft. Aber welche? Haben Sie schon eine Meinung? Gut. Aber was machen Sie damit? Ihrem Mann sagen, Ihrer Frau, Freunden, Kindern, Enkeln? Ein Anfang, besonders die Enkel sind wichtig. Aber das genügt alles nicht.
Sie müssen und können jetzt mitwirken, indem Sie Ihre Vorstellungen benennen und weitergeben in die Politik. Der Rat hat dafür eigens teuer einen Moderator eingekauft, der alles entgegennimmt, erfasst, ordnet und am Ende präsentiert. Nein, es ist nichts vorgekocht. Vergessen Sie einfach – und wenn es nur dieses eine Mal ist – vergessen Sie bitte die Wörter „sowieso nicht“. Vergessen Sie jeden Verdacht auf ein abgekartetes Spiel. Ich bitte Sie: Machen Sie mit. Im Internet oder per Postkarte. Wenn Sie lieber sprechen, stürmen Sie das Fraktionszimmer Ihrer bevorzugten Partei. Nein, Sie brauchen nicht allein zu kommen. Ihre Nachbarn, Freunde, Kollegen, sofern Warendorfer Bürger, sind willkommen. Klopfen Sie an und es wird Ihnen geöffnet. Ich mache jetzt seit über 10 Jahren Kommunalpolitik. Und ich kann Ihnen sagen: Noch nie habe ich mich in unserem Fraktionszimmer derartig hilflos gefühlt, wie mit dieser Emsinsel. Dass die Stadt die ganze Insel damals nicht gekauft hat, fand ich schon tragisch. Dass sich wenig später ein Bauinvestor den wunderbaren Flecken aneignen konnte, um damit Rendite zu machen, fand ich empörend. Nach meinem Empfinden grenzte das an Enteignung der Bürger. Aber solche Emotionen helfen ja nicht, nicht in dieser Situation. Wir Grünen haben damals eine Position erarbeitet, die hieß „Emsinsel für alle“. Also keine Bebauung, keine Villen, kein Handel, vielleicht etwas Kultur aber sonst eben Erholung am Wasser für alle naturliebenden und sportlichen Warendorfer, groß und klein. Wir werben dafür, dass sich möglichst alle an der Meinungsbildung aktiv beteiligen, die diese Meinung auch nur annähernd teilen. Und, liebe Warendorferinnen und Warendorfer, verehrter Souverän, wissen Sie was? Es ist mir völlig egal, ob Sie sich für Politik interessieren. Diesmal müssen Sie! Welches Unheil das Zögern und Zagen bewirkt, können Sie drüben im Mutterland der Demokratie verfolgen. Ein gewagter Vergleich? Nun ja, es war doch so, dass eine Mehrheit für den Verbleib Britanniens in der EU war, aber diese Mehrheit – besonders die jungen Wähler – nahmen am Referendum nicht teil. Jetzt haben sie den Mist mit dem Brexit. Die Parallelen finde ich augenfällig. Wer gegen den Bauinvestor und die wirtschaftsfreundliche Mehrheit im Warendorfer Rat etwas aufbieten will, der muss sich anstrengen. Jetzt. Sonst kommt der Exit von der Emsinsel. Für fast alle. Also los.

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