Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen beantragt: Der jährliche Zuschuss von 10.000 € für das „Westpreußische Landesmuseum“ wird gestrichen und für andere kulturelle Zwecke vorgehalten.
22.11.21 –
Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen beantragt:
Der jährliche Zuschuss von 10.000 € für das „Westpreußische Landesmuseum“ wird gestrichen und für andere kulturelle Zwecke vorgehalten.
Begründung:
- Der Zuschuss ist nicht gerechtfertigt und vielmehr geeignet anderen städtischen Belangen Mittel zu entziehen. Ein Beispiel: Mittel für die Ausstellung der historischen Funde aus der Emsaue fehlen seit Jahrzehnten, die von Herne nach Warendorf zurückgeführt werden müssten, um die archäologisch hohe Bedeutung Warendorfs in Warendorf selbst zu zeigen.
- Das Museum befindet sich weder in städtischer Trägerschaft, noch erfüllt es Aufgaben der Stadt. Dass die Exponate hier in unserer Stadt gezeigt und die begleitenden Veranstaltungen hier durchgeführt werden, ist nicht mit einem besonderen Bezug Warendorfs zu Westpreussen zu erklären, weil es einen solchen historisch nicht gibt.
- Damit soll natürlich keineswegs bestritten werden, dass das Museum als solches wichtige kulturelle Aufgaben im Dienste der Kulturpolitik des Bundes und des Landes wahrnimmt. Folgerichtig hat das Museum mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe bereits genügend potente Förderer, die auch den Betrag von 10.000.- € zusätzlich tragen können.
- Soweit die Stadt Warendorf das Museum neben dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe weiter fördert, geschieht in gewisser Hinsicht sogar eine Doppelförderung aus Steuermitteln der Stadt, und zwar einerseits indirekt über die Landschaftsverbandsumlage und andererseits durch direkte Zahlung. Auch dieses ist auf Dauer nicht hinnehmbar.
Die Fraktion nahm und nimmt Anstoß an der Namensführung des Museums als „Landesmuseum“ denn Westpreußen war kein Land und erst recht ist es keines. „Westpreussen“ war lediglich eine Regionsbezeichnung. Dass das Museum diesen Teil Polens aus historischer und kultureller Perspektive im Dienste der Verständigung und des kulturellen Austausches zeigt, wird in seinem gegenwärtigen Namen nicht deutlich. Stattdessen klingt er missverständlich. Ein solcher Name sollte nicht permanent mit dem der Stadt Warendorf in einem Atemzug genannt werden.