BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Warendorf

Aktuelles

Bündnis 90/Die Grünen vermitteln wichtige Aspekte der Stadtökologie

Abendspaziergang ‚Klimaschutz und Artenvielfalt in der Stadt‘

16.08.25 –

35 Grad Celsius wurden in Spitze am 14. August, am Tag des zweiten Abendspaziergangs, der von Bündnis 90/Die Grünen organisiert wurde, gemessen.  Zynisch gesagt, genau passend, um stadtökologische Aspekte in Zeiten der Klimakrise zu vermitteln. Schnell wurde das für die zwanzig Teilnehmenden deutlich, die sich mit Fächer und Wasser bewaffnet, trotz aufgeheiztem Asphalt aufgemacht hatten, den Ausführungen des ökologischen Gutachters Michael Schwartze zu lauschen. Auch um 18h am Abend wurde mittels Wärmebildkamera für alle noch klar, wie wichtig Bäume und Pflanzbeete mit ihrer Verdünstungskälte für eine Stadt sind. Welche steigende Bedeutung sie zukünftig haben werden, wenn die Lebensqualität von Städten erhalten werden soll. Die Wärmebildkamera zeigte vom vollversiegelten Wilhelmsplatz ein tiefrotes Display, die Farbe für maximale Wärme. Mit nur einer Körperumdrehung des Ökologen und einem Schwenk Richtung Promenade mit ihrer Lindenallee wechselten die Farben zu grün und blau – Kühle, die die Bäume erzeugen.

Mit großer Zufriedenheit wies Schwartze auf die in den vergangenen Jahren an vielen Orten in der Stadt angelegten Blüh- und Staudenbeete hin: „Hier gelingt es der Stadt aktiv etwas gegen den Verlust der Biodiversität zu tun“. Mittels Staudenbeeten mit Katzenminze, Eisenkraut, Sonnenhut & Co. werden ‚tote Räume‘ mitten auf Straßen (Verkehrsinseln) oder direkt daneben zu belebten Oasen, die die Artenvielfalt unterstützen. Nicht nur Bienen fliegen die Blütenpracht an, sondern auch Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten finden hier Nektar, auf den sie dringend angewiesen sind. Der Mensch wiederum sei angewiesen auf genau diese Tiere – denn sie seien es, die Blüten bestäuben und damit die Ernte von Früchten überhaupt erst ermöglichten. Eifrig ergänzten die Teilnehmenden an welchen Orten ihnen diese Beete bereits positiv aufgefallen sind und wo man natürlich noch welche ergänzen könne.

Auf dem Weg über die Promenade erfuhr die Gruppe über den engagierten Pfarrer, der dafür Sorge trage, dass der Turmfalke mitten in der Stadt einen Nistplatz findet – nämlich im Kirchturm seiner Gemeinde. Dass aber auch der Wanderfalke, eine streng geschützte Art in Warendorf lebt, war für viele neu. Vor der Christuskirche stehend konnten alle die Spitze des Funkmast hinter dem Bahnhof sehen: seit Jahren Brutplatz eines Vogels, der zu den schnellsten der Welt gehört.

Damit war Schwartze, wie er lächelnd gestand bei einem seiner Lieblingsthemen – der Ornithologie/Vogelkunde. Unter der Platane an der Stadtbücherei, eine der höchsten und wohl am schönsten gewachsenen Bäume der Kernstadt, berichtete Schwartze zum bekannten Phänomen des Vogelschlags. Alljährlich sterben bundesweit Millionen von Vögeln an großflächigen Fensterscheiben im öffentlichen Raum. Schwartze zeigte Fotobespiele mit verstorbenen Vögeln und ergänzte dann sofort die traurigen Eindrücke mit einer einfach zu verwirklichen Lösung, die er dem Bürgermeister vorgeschlagen und die dieser bereits an einigen Stellen mit dem zuständigen Amt umgesetzt habe. Nicht etwa die bekannten und völlig sinnlosen Greifvögelschablonen seien wirksam, sondern flächenhafte Folien mit Streifen- oder Punktdekor. Diese einfache Lösung habe die Stadt hervorragend zum Beispiel am Bushäuschen vor dem Gymnasium Laurentianum umgesetzt.

Nach so viel Wissenschaft, zauberte der Ökologe einen Hirschkäfer aus seinem Rucksack hervor. Diese größte mitteleuropäische Käferart drohe in Deutschland auszusterben. Sieben Zentimeter lang zeigte das beeindruckende Exemplar. Nur noch sehr selten findet man unter Eichen, von deren Harz sich die Tiere ernähren, die toten Hüllen, wenn der Lebenszyklus beendet ist. Dann ist eine Genehmigung erforderlich, will man die Tiere zu wissenschaftlichen Bildungszwecken behalten.

Gemütlich schlenderte die Gruppe weiter durch die Warendorfer Gassen. Hier und da wurden Mauerseglerkästen bestaunt, die bislang im Stadtbild gar nicht aufgefallen waren. Schwartze erläuterte Sinn und Zweck vom Aufhängen von Fledermaus- und Vogelnistkästen. Er stand Rede und Antwort, wo die geeigneten Orte und wie die Bruthilfen auszurichten sind, um die Stadtökologie zu bereichern. An der Oststraße am Büro der Grünen angekommen, wurde die Einladung zum kühlen Getränk von den Teilnehmenden gerne angenommen. Die Einladung zu dieser Erfrischung war bei der Wärme nicht nur willkommen, sondern wurde darüber hinaus zum lebendigen Austausch genutzt. Die Frage nach einer nächsten Veranstaltung konnte Kirsten Rolf als OV-Sprecherin mit dem Hinweis auf den Vortrag von Berit Philipp zum Thema Biodiversität im Hotel ‚Im Engel‘ am 26.8. um 19h beantworten.

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