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Da steht sie nun bereit, die „schöne“ baumbefreite Fläche für den Retter Warendorfs vor der Ruine Bürgerhof. Sie wartet auf die so dringende und eilige Bebauung mit einem Lebensmittelmarkt. Dieser ach so erforderliche zusätzliche Supermarkt zwischen Aldi, Marktkauf und co., der die Warendorfer Bürger vor einem Versorgungsengpass und wohl auch vor dem sicheren Hungertod retten sollte. Das Gebot der Stunde machte eine Nacht-und-Nebel-Aktion Ende Februar 2012 erforderlich, ohne Rücksicht auf das Stadtbild, ohne Rücksicht auf die Baumschutzsatzung, ohne Rücksicht auf das Bundesnaturschutzgesetz, ohne Rücksicht auf die Vorgaben der Gemeindeordnung mit ihren einzuhaltenden Fristen, ohne Rücksicht auf die Interessen von Bürger und Tier. So wichtig – so eilig war die Angelegenheit, dass Bürgermeister und Baudezernent sich am 22.2.2012 kurzerhand den Segen des Umwelt-und-Planungsausschusses holten, um an den Tagen darauf mit Kettensäge und Bagger unmittelbar zur Tat schreiten zu können. Die Eile und Dringlichkeit war derart groß, dass 15 uralte gesunde Eichen, Buchen, Linden und Ahornbäume sofort fallen mussten. Der Kahlschlag wurde im Folgenden noch ausgeweitet auf weitere Großbäume und Sträucher. Mit den Bäumen starb die sich dort im Winterschlaf befindende Zwergfledermauskolonie. Zwar musste das der Verwaltungsspitze bekannt gewesen sein – es gab ja schließlich Artenschutzgutachten – aber wenn es um einen solch vordergründlichen Bedarf an einem Lebensmittelmarkt geht, wenn es darum geht, den unansehnlichen Bürgerhof endlich fortzuschaffen, da darf man wohl keine Rücksicht auf Verluste nehmen. So argumentierte man seitens der Verwaltung auch mit einer Ermessensentscheidung, die hier leider gegen das Gesetz und den gesunden Menschenverstand ausfallen musste, das sonst die Firma Klaas und Kock wohl möglich von ihrer Investition auf besagter Fläche abgesehen hätte. Die Einhaltung des Fällverbotes oder zumindest das Abwarten auf die Beendigung des Winterschlafs der Fledermäuse und der Beendigung der Brutzeit hätte – so die Verwaltung – zu einer nicht beabsichtigten Härte geführt.
Ein Jahr ist nunmehr genau vergangen seit dem überstürzten und unbedachten Kahlschlag im Park am ehemaligen Bürgerhof. Die Angelegenheit war derart eilig, dass man es bis heute zumindest geschafft hat, ein billiges Holzschild aufzustellen.
Wir Grünen Ratsmitglieder haben damals davon abgesehen, dieses Vorgehen aufsichtsbehördlich zu ahnden. Dies nach einem klärenden Gespräch mit der Verwaltungsspitze und deren Einsicht, einen Fehler begangen zu haben sowie dem Versprechen, dass sich ein solcher Vorfall in Zukunft nicht wiederholen werde. Das heutige traurige Bild am August-Wessing-Damm sollte aber auch allen Entscheidungsträgern ein Mahnmal sein, die sich damals im Ausschuss für die Baumfällungen und gegen ihr Gewissen ausgesprochen haben.
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