BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Warendorf

Aktuelles aus dem Rathaus

Eine Landesgartenschau für Warendorf

Überlegungen zur Machbarkeit einer Landesgartenschau in Warendorf bieten vielfältiges Konflikt- aber auch Entwicklungspotential im Hinblick auf den Naturschutz. Der Emssee als möglicher zentraler Ausgangspunkt bietet auf der einen Seite den Menschen die Möglichkeit die Natur in Ruhe zu genießen und zu erleben. Auf der anderen Seite braucht Natur auch Raum, Tiere und Pflanzen brauchen Rückzugsgebiete, in denen sie ungestört leben können. Dabei scheint das Brinkhausgelände als Kernzone und interessantes Eingangstor durch Wiederbelebung einer Industriebrache am besten geeignet zu sein. Ems und Emssee könnten hier erlebbar gemacht werden. Ein Café mit Blick auf den Emsee sowie Promenaden und Plätze mit Zugang zum Wasser würden Warendorf auch als Emsstadt repräsentieren. Allerdings muss es den Projektplanern überzeugend gelingen, die Altlasten zu sichern und sowohl Flächeneigentümer als auch Anwohner auf diesen Weg mitzunehmen.

von Daniel Kebschull –

Das Emsauengebiet im Südosten des Emssees ist jedoch größtenteils nach europäischem Naturschutzrecht geschützt. Hier können keine Einrichtungen wie Ausstellungsflächen, Veranstaltungsräume und Gastronomie installiert werden. Auch sollten keine großen Besucherströme herangeführt, sondern eher ein ruhiger Tourismus mit gelegentlichen Aussichtsplattformen in die Auen ins Auge gefasst werden. In diesem Zusammenhang ist ein Projekt des NABU bei Westbevern auch für Warendorf interessant. Die Emsauen werden heute vom NABU als extensiv genutzte "Auerochsen"- und Wildpferdeweide genutzt. Dort wurden abgetrennte Flussschleifen wieder an die Ems angeschlossen, das Steinkorsett von Uferböschungen beseitigt und dem Fluss dadurch zu neuer Lebendigkeit verholfen. Eisvögel, Uferschwalben sowie seltene Laufkäfer, Wildbienen und Grabwespen haben die neu entstandenen Uferabbrüche und Sandbänke wieder besiedelt. So ein Projekt auch in Warendorf zu verwirklichen ist ein sehr ambitioniertes Ziel, da nicht zuletzt, für die heute in der Aue wirtschaftenden Landwirte Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden müssten. Doch ist es lohnenswert gerade im Hinblick darauf Warendorf als Emsstadt ein attraktives Gesicht zu geben.

Eine Landesgartenschau kann auch mit einem neuen Konzept für städtische Grünanlagen, Wege und Plätze viel erreichen. Die Einbindung von Vereinen und einzelnen Bürgern kann durch Aufklärung und Anreize an Gebäuden und in Gärten viel für die Natur bewegen. Die naturschutzfachliche Aufwertung der Stadt ist aber nicht nur für Tier- und Pflanzenarten wichtig sondern steigert auch durch mehr Grün und ein besseres Stadtklima die Attraktivität der Stadt für Einwohner und Touristen.

Als sachkundigem Bürger im Umwelt- Planungs- und Verkehrsausschuss ist es mir aber vor allem wichtig, dass keine Flächen versiegelt, entwertet und dem Naturschutz entzogen werden und dass keine Folgekosten entstehen, die uns über Jahre belasten.

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