29.09.23 –

Mitglieder des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen besuchten den Bioenergiepark in Saerbeck, um sich vor Ort darüber zu informieren, wie dort die Energiewende praktiziert wird.

Im Jahr 2011 hat Saerbeck ein Munitionsdepot der Bundeswehr mit einer Fläche von ca. 90 Hektar übernommen. Inzwischen befinden sich Windkraftanlagen, eine große Fotovoltaikanlage sowie eine Biogasanlage auf dem Gelände. Das Biogas versorgt ein Fernwärmenetz mit industriellen Abnehmern. Die Grünen wurden von Heinz Klostermann, ehemaliges Saerbecker Ratsmitglied über das Gelände geführt und diesem war auch das Warendorfer Kalt-Wärmenetz bekannt, da auch in Saerbeck darüber nachgedacht wird.

Die Kommune Saerbeck versuchte von Anfang an ihre Bürger*innen mit an den Projekten zu beteiligen, z.B. in Form von Genossenschaften und arbeitet eng mit dem Kreis Steinfurt und Nachbarkommunen zusammen. Die Grünen nahmen mit, dass es nicht immer sofort der große Wurf sein muss, aber dass Projekte vor Ort die parteiübergreifende politische Unterstützung benötigen und die Bürger*innen möglichst frühzeitig beteiligt werden sollten, damit alle einen Teil zur Energiewende beitragen. Klimaschutz wächst von unten und ein starker Rückhalt in der Bürgerschaft ist nötig.

Ein weiteres Ziel der Grünen war die Nabu-Naturschutzstation Münsterland, wo Dr. Britta Linnemann und Dr. Christian Göcking die Arbeit vor Ort vorstellten. Biologische Stationen sind gemeinnützige Vereine, die für den Schutz, die Erhaltung und Entwicklung wertvoller Naturlandschaften eintreten. Die Stärken Biologischer Stationen liegt in ihrer hohen Fachkompetenz in Fragen des Natur- und Artenschutzes. Sie verstehen sich als Mittler zwischen Natur und Landnutzung, beraten Verwaltungen und Weiterbildungseinrichtungen und arbeiten mit Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen. Außerdem stärken sie auf lokaler Ebene in Stadt- und Kreisverbänden das ehrenamtliche Engagement für Natur- und Artenschutz.  

Die Grünen diskutierten mit Christian Göcking auch über lokale Projekte in Warendorf, wie die Renaturierungen von Neue Ems West und Ost. Er machte deutlich, dass durch dieses Projekt in jedem Fall ein ökologischer Mehrwert erreicht wird, aber aufgrund der historischen Eingriffe in den ehemaligen Flusslauf nicht mehr der ursprüngliche Zustand hergestellt werden kann. Flüsse wie die Ems können ganzheitlich nicht mehr in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Dennoch sind die Renaturierungsprojekte auf Warendorfer Gebiet ausdrücklich zu begrüßen.