BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Warendorf

Aktuelles aus dem Rathaus

Mehr Radfahren für das Klima

Wer Klimaschutz und schwindende Ölreserven als unbeachtlich zur Seite schiebt, setzt weiter auf den motorisierten Verkehr. Wer die leeren öffentlichen Kassen missachtet, baut weiter Straßen mit immer neuen Schulden und lässt dafür das vorhandene dichte Straßennetz verfallen.   Eine Möglichkeit mobil zu sein und dabei etwas für Klimaschutz und eigene Gesundheit zu tun, bietet die Nutzung des Fahrrades. Der eine oder andere Weg lässt sich auch mit dem Rad erledigen. Der vorgestellte Zwischenbericht zu dem in Arbeit befindlichen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Warendorf zeigt auf, hier wird mit einem Verkehrsanteil von rund 10 Prozent mehr Rad gefahren als in anderen Kommunen. Radfahren, schreibt der Verkehrsclub für Deutschland ist gut: „Es macht Spaß, hält fit und ist gesund. Radfahrer und Radfahrerinnen sind flexibel und in der Stadt oft schneller am Ziel als mit dem Auto, weil Stau und Parkplatzsuche kein Problem sind. Das Fahrrad ist somit das optimale Verkehrsmittel für die Stadt.“ Und weiter: „Jeder Kilometer, der mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt wird, erspart dem Klima rund 140 Gramm CO2. Zudem verursacht Radfahren weder Lärm noch Abgase oder Feinstaub und ist damit neben dem zu Fuß gehen die umweltfreundlichste Fortbewegungsart.“  

Der VEP zeigt auch Stärken und Schwächen des Radverkehrs in Warendorf auf. Wichtig ist, die Schwächen auch zu beseitigen. Dazu gehören zum Beispiel mehr saubere Bordsteinabsenkungen, moderne überdachte und sichere Abstellplätze in der Innenstadt, eine gute Ausschilderung von Wegen für den Alltagsradverkehr, mehr Platz auf den Straßen usw. Das heißt, die Rahmenbedingungen für den Radverkehr müssen mindestens so gut werden wie für den Autoverkehr. Damit das so ist, würde es sich zum Beispiel lohnen, eine Meldeplattform im Internet einzurichten. Dort kann dann jeder einfach mitteilen, wo es „Bremsklötze“ für den Radverkehr gibt. Allerdings muss dann auch eine rasche Abhilfe gewährleistet sein.

 

Wie viel Verbesserungsbedarf in Warendorf bleibt, zeigt das Beispiel Frankfurt. Dort wird Radverkehr nicht nur als Freizeitvergnügen gesehen, sondern auch als Mittel um zum Arbeitsplatz, zur Schule oder zum Supermarkt zu kommen. Dort gibt es ein städtisches Radfahrbüro mit vier Kräften, die alle städtischen Ämter, aber auch die Firmen in Frankfurt für den Radverkehr sensibilisieren.

 

Eine halbe Kraft wäre in Warendorf schon ein Gewinn. Aber selbst den von uns Grünen vorgeschlagenen ehrenamtlichen Radfahrbeauftragten gibt es nicht mehr. Dafür hat man in Frankfurt bereits einen Anteil von 14 Prozent am Gesamtverkehr und will 20 Prozent erreichen. Wenn wir das auch erreichen wollen, müssen wir natürlich investieren. Das heißt, pro Einwohner und Einwohnerin sind zwanzig Euro schnell sinnvoll angelegt, und zwar pro Jahr. Fahrradförderung ist, wie oben beschrieben, moderne Standortpolitik. Wir sollten es anpacken.

Rathausecho zum 5.3.2011, Gerd Nergert Bündnis90/Die Grünen

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