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Replik auf Leserbrief von Egon Dammann v. 25.5.13 in WN-WAF „Erwachen wird zu spät kommen“

„Egon Dammann schreibt vom späten Erwachen. Das klingt schon etwas sektiererisch. Wer seinen Leserbrief durchliest, stellt leider fest: Da verbreitet tatsächlich einer den beissenden Geruch vergangener Epochen, als das Recht auf Bildung nur bestimmten Menschen zustand, aus bestimmten Schichten und mit bestimmten Eigenschaften. Zeiten, in denen die Gesunden von den Kranken, die „Vollwertigen“ von den „Behinderten“ getrennt zu bleiben hatten. Zeiten, die mit dem Standard unseres Grundgesetzes nichts mehr zu tun haben. Den Geruch mindestens desjenigen, der seinerseits in einem Zustand der Unkenntnis und der Angst lebt und offenbar nicht mehr zu wecken war. Nicht etwa seine Äußerungen zum Thema Inklusion sind es dabei, die den Leser erschrecken. Die sind allzu platt, von zu viel „heiler Welt“ und zu wenig Kenntnissen und Erfahrungen mit der Schule geprägt, trotz dreier eigener Kinder. Nein - Sorge macht einem eher, welches Menschen- und Gesellschaftsbild Dammann erkennen lässt.

26.05.13 –

„Egon Dammann schreibt vom späten Erwachen. Das klingt schon etwas sektiererisch. Wer seinen Leserbrief durchliest, stellt leider fest: Da verbreitet tatsächlich einer den beissenden Geruch vergangener Epochen, als das Recht auf Bildung nur bestimmten Menschen zustand, aus bestimmten Schichten und mit bestimmten Eigenschaften. Zeiten, in denen die Gesunden von den Kranken, die „Vollwertigen“ von den „Behinderten“ getrennt zu bleiben hatten. Zeiten, die mit dem Standard unseres Grundgesetzes nichts mehr zu tun haben. Den Geruch mindestens desjenigen, der seinerseits in einem Zustand der Unkenntnis und der Angst lebt und offenbar nicht mehr zu wecken war. Nicht etwa seine Äußerungen zum Thema Inklusion sind es dabei, die den Leser erschrecken. Die sind allzu platt, von zu viel „heiler Welt“ und zu wenig Kenntnissen und Erfahrungen mit der Schule geprägt, trotz dreier eigener Kinder. Nein - Sorge macht einem eher, welches Menschen- und Gesellschaftsbild Dammann erkennen lässt. In diesem Bild sind „Behinderte“, die man nur gefühlsbetont ansprechen könne, eine Gefahr für „Lernwillige“, die sich der Schwachen wegen langweilen müssen. Den „Behinderten“ werde „ihr Versagen“ vor Augen geführt, formuliert Dammann. Etwas anderes als zu versagen, so hört man unschwer heraus, das können die auch gar nicht. Und noch eines wird in seinen Äußerungen ganz deutlich: Seine Welt ist hierarchisch gegliedert. Hier die „Behinderten“, dort die „Lernwilligen“. Hier die, die „spielen“ und in der Schule den Toilettengang lernen müssen, dort jene, die Integralrechnung pauken und diesen Gang schon selbständig zu handhaben wissen. (Dammann selbst war länger nicht auf einer Schultoilette, glauben wir.) Auch die Schulwelt Warendorfs sieht er sinngemäß so: Einerseits gibt es den Olymp der drei Gymnasien, andererseits die Gesamtschule als Restgymnasium für die Gernegroßen ohne vollwertige „Spitzenbegabung“.

Mit der Wirklichkeit hat das alles natürlich nichts zu tun.

Was Dammann hier von sich gibt ist gefährlicher Unfug. Die Inklusion ist im Grunde ein Menschenrecht und wie alle diese Rechte zugleich verletzlich, somit eine Herausforderung - wenn man sie erreichen will. Leute wie Dammann wollen es erst gar nicht. Und dieser Unwillen liefert ihnen ihre Argumente, von denen keines zu billig und zu verstaubt ist. Man kann sich nur abwenden….

Klaus Aßhoff und Manfred Lensing-Holtkamp

BÜNDNIS90/Die Grünen
Mitglieder des Sozialausschusses“

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