BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Warendorf

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Argumentation hinkt

Martin Schäpermeier stellt in seinem Rathaus-Echo (Die Glocke, Ausgabe Warendorf, v. 09. Juli 2016, auf den Internetseiten der Glocke nachzulesen) zu unserem Antrag auf Umbenennung der Wagenfeldstrasse vom 01.06.2016 (AN-EN0210-2016) u.a. folgende Behauptungen auf: 1.       Der Antrag sei „parteiideologisch“ begründet. 2.       Es entstünden umbenennungsbedingte Kosten von 450.-€ pro Haushalt 3.       Der Antrag sei „Wahnsinn“ und „Hysterie“ 4.       Wer diese Strasse umbenennen wolle, müsse auch Wilhelm-Busch- und Martin-Luther-Strassen umbenennen 5.       Der verstorbene ehem. Vorsitzende des Zentralrates der Juden und gebürtige Warendorfer Paul Spiegel habe sinngemäß dafür plädiert, dadurch zu Stadtgeschichte zu stehen, dass man Straßennamen so belasse, wie sie seien. Gegen diese Darstellungen Martin Schäpermeiers wenden sich Klaus Aßhoff und Dr. Hermann Mesch (beide Mitglieder im zuständigen Ausschuss) mit folgender Stellungnahme

10.07.16 –

Martin Schäpermeier stellt in seinem Rathaus-Echo (Die Glocke, Ausgabe Warendorf, v. 09. Juli 2016, auf den Internetseiten der Glocke nachzulesen) zu unserem Antrag auf Umbenennung der Wagenfeldstrasse vom 01.06.2016 (AN-EN0210-2016) u.a. folgende Behauptungen auf:

1.       Der Antrag sei „parteiideologisch“ begründet.

2.       Es entstünden umbenennungsbedingte Kosten von 450.-€ pro Haushalt

3.       Der Antrag sei „Wahnsinn“ und „Hysterie“

4.       Wer diese Strasse umbenennen wolle, müsse auch Wilhelm-Busch- und Martin-Luther-Strassen umbenennen

5.       Der verstorbene ehem. Vorsitzende des Zentralrates der Juden und gebürtige Warendorfer Paul Spiegel habe sinngemäß dafür plädiert, dadurch zu Stadtgeschichte zu stehen, dass man Straßennamen so belasse, wie sie seien.

 

Gegen diese Darstellungen Martin Schäpermeiers wenden sich Klaus Aßhoff und Dr. Hermann Mesch (beide Mitglieder im zuständigen Ausschuss) mit folgender Stellungnahme

Erwiderung zum Rathausecho von Martin Schäpermeier v. 09. Juli 2016

Zunächst ist dankbar anzuerkennen, dass sich nun der Kollege Schäpermeier (CDU) an der Diskussion um die Umbenennung der Wagenfeldstrasse in Hoetmar beteiligt und damit den opponierenden Anliegern hilfreich seine Stimme leiht. Bedauerlich ist nur wie oberflächlich und verzerrend er das tut. Stichwortartig verkürzt, wie es hier nur sein kann, sei dazu folgendes entgegnet: Kollege Schäpermeier schuldet der Öffentlichkeit zunächst drei Ergänzungen. Erstens die Berechnung für die umbenennungsbedingte Kostenhöhe von 450.-€ für einen Normalhaushalt, zweitens einen Beleg für die Behauptung, unser Antrag sei „parteiideologisch“ motiviert. Drittens einen Nachweis für seine Einordnung, es handele es sich bei unserem Antrag um „Hysterie“. Seine Antworten bleiben abzuwarten, um die Debatte fortzusetzen, was hiermit schon zugesagt wird.

Immerhin bringt Schäpermeier in Teilen spontan erwägenswerte, wenn auch keineswegs neue Argumente vor. Da ist zunächst der Vergleich mit Martin-Luther-Strassen, bzw. dem Reformator, dessen Hetzschriften just vor einem Quartal in heutigem Deutsch neu erschienen sind, weil sich „seine“ Kirche auch nach fast 500 Jahren mit dessen dunklem Erbe befasst. Allein schon, dass sie dies tut, spricht für sich. Und dass namhafte Kirchenhistoriker wie Thomas Kaufmann Luther absprechen eine Leitfigur zu sein, an der man Orientierung finde, zeigt, wie berechtigt Schäpermeiers Frage ist. Während allerdings die Kirche darum ringt wie nie, hofft ein irrender Schäpermeier, er biete ausgerechnet damit ein Contra-Argument zum Thema Umbenennung. Bei dem ebenfalls angeführten, 1908 verstorbenen Wilhelm Busch sind sich Experten ziemlich einig, dass er hauptsächlich teilweise giftige Spässe auf Kosten der jüdischen Minderheit gedichtet habe. Er wird in seinem Antisemitismus nicht militant eingeschätzt. Auch der ist unakzeptabel, aber eine Diskussion über eine Wilhelm-Busch-Strasse müsste grundlegend anders geführt werden als über unsere Wagenfeldstrasse. Kollege Schäpermeier zielt auch mit seinen abstrusen Hinweisen auf die Dreibrückenstrasse und durchnummerierte Strassen in Mannheim volkstümlich beherzt, aber an der Sache weit vorbei. Schlimm ist dann seine Okkupation des Paul Spiegel und die plumpe Gleichsetzung seiner Erwartung an seine Heimatstadt, zu ihrer Vergangenheit zu stehen, mit dem Schäpermeier`schen Credo, alles einfach so zu lassen und unter dem Mantel des Vergessens auch noch Kosten zu sparen. Es ist schon tieftraurig, lieber Herr Schäpermeier, es einem gewählten Ratskollegen vorhalten zu müssen: Das Gegenteil hat Paul Spiegel gemeint, das Gegenteil ist das Bemühen der Historiker und das Gegenteil war auch Beweggrund für den LWL, eine Kommission an die Arbeit zu setzen und nach fragwürdigen Ehrungen wie bei dem Rassisten und Rassenhygieniker Karl Wagenfeld zu forschen. Was sie berichtet, ist für unsere insgesamt siebenseitige Antragsbegründung maßgeblich. Sie sollten sie vielleicht noch einmal sorgfältiger nachlesen und dann machen wir gerne weiter.

Klaus Aßhoff (Grüne Fraktion, Mtgl. i. Schul-u.Kulturausschuss), Dr. Hermann Mesch (Grüne Fraktion, Mtgl. i. Schul-u.Kulturausschuss)

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